Wie Sie als CEO eine erfolgreiche Rede halten

Rhetoriktipps vom Experten für Kommunikation in Verkauf und Führung, dem Rhetorik-Reiseleiter Jürgen Eisserer.

So wird Ihre Rede garantiert ein voller Erfolg!

Ob bei Produktpräsentationen, der Ankündigung eines neuen Konzepts oder einer neuen Strategie oder einfach der jährlichen Weihnachtsfeier – eine bewegende und motivierende Rede ist Sache des Vorstands, der Führungskraft – also „Chefsache“!

„Nur Sympathie ist zu wenig.“

Und eine „zu gerade Rede“, wie ich es nenne – also eine Rede, die zu starr vorbereitet wurde oder zu sehr am Skript hängt, erhöht lediglich die Distanz zu Ihren Mitarbeitern und damit zur eigentlichen Botschaft. Mitarbeiter werden nicht erreicht, der Aufwand des großen Events rechnet sich nur zum Teil.

„Eine (großartige) Rede ist maßgeblich am nachhaltigen Erfolg eines Events beteiligt. Erreichen Sie die Mitarbeiter zu wenig, ist es Mühe und Budget nicht wert!“

Jede/r Redner:in gleicht einem Reiseführer

Sie nehmen die Zuhörer mit auf eine Gedankenreise – und die wirklich guten Reiseführer wecken damit die Lust am Zuhören. Also am Entdecken des Gehörten. Das erhöht die Aufmerksamkeit ungemein.

Also überlegen Sie im Vorfeld: Was ist der Anlass der Reise? Wohin soll sie kommunikativ gehen? Und wer sind die Touristen an Bord an diesem Tag – also wie ist die Stimmung aktuell im Unternehmen? Das Reiseprogramm, also der Inhalt, Dramaturgie, Storyline, also der Ablauf der Rede sind alles Werkzeuge, die erst danach zum Zug kommen.

Erster Tipp: Vertrauen Sie bei entscheidenden Formulierungen vielmehr Ihrer Intuition und dem Gefühl für die Situation, als dem von der Werbeagentur vorbereiteten Manuskript.

Wenn CEOs oder Führungskräfte und Profisportler für Rhetorik-Coachings zu mir kommen, um sich auf eine Rede vorzubereiten gebe ich mehrere Ansätze mit:

2 Herangehensweisen für Vorstände, CEOs und Führungskräfte

Sie sind nahe an den Mitarbeitern: Wie würden Sie die Beziehung zu Ihren Mitarbeitern beschreiben? Treffen Sie diese regelmäßig und sprechen mit Ihnen auf Augenhöhe? Wenn ja, dann können Sie sich zum Beispiel sehr stark auf gemeinsame Erfahrungen und Erlebnisse beziehen. Denn Sie werden sehr stark als Teil der Gruppe gesehen.
Sie sind weniger nahe an den Mitarbeitern (weil Ihr Unternehmen zu groß ist): Beziehen Sie sich auf Entwicklungen der Branche und Trends, die Ihr Unternehmen betreffen wird. Dann können Sie die Position des Experten innerhalb des Unternehmens einnehmen und erhalten dadurch das Vertrauen auf „anderer Ebene“ Ihrem Unternehmen und damit den Mitarbeitern zu dienen.

Wie viele Botschaften verträgt eine Rede

Ich bin ein Freund der Trias, die schon im antiken Griechenland bei Aristoteles, Platon und Sokrates als Richtlinie gelungener Rhetorik dienten.

Eine Rede sollte also nicht mehr als drei zentrale Kernbotschaften enthalten. Ich analysiere regelmäßig die Reden der großen Unternehmer weltweit. Auch bei Steve Jobs Produktpräsentationen lässt sich dieser 3-Klang der Botschaften wieder erkennen.

Was über diesen drei Botschaften stehen muss, ist DER ÜBERGREIFENDE KONTEXT.

Warum sich die Mitarbeiter hier zusammenfinden, auf welchem Weg Sie sich gerade gemeinsam befinden. Auch das muss in eine zentrale Botschaft gepackt werden, die sich mit einem Satz zusammenfassen lässt und die wieder diese drei Kernbotschaften enthält.

Weitere Tipps

Wie aufmerksam das Publikum zuhört, hängt weitgehend vom Einstieg ab. Gute Einstiege sind Anekdoten, Zitate, Situatives, rhetorische Fragen, dramaturgische Spannungsbögen und vieles mehr.
Die gute Rede braucht einen hoch dramaturgischen Aufbau. Alles sollte auf ein großes Finale zustreben, das dem Publikum im Gedächtnis bleibt – ähnlich wie bei einem Feuerwerk.

Allgemeine To-Dos

  • bilden Sie kurze Sätze
  • streichen Sie das UND aus jeder Rede
  • Große Reden brauchen nicht viel Zeit
  • Halten Sie Ihre Rede so frei wie möglich
  • verwenden Sie bildhafte Vergleiche
  • jedes Schmunzeln, jedes Lachen erhöht die Aufmerksamkeit
  • Üben Sie in 2-3 Generalproben vor dem eigenen Spiegel
  • finden Sie die zentralen Botschaften auf denen Ihre Geschichten aufbauen

‍Gute Reise.
Ihr Rhetorik-Reiseleiter Jürgen Eisserer

weitere Beiträge