Wie klare Kommunikation Sicherheit geben kann
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Es herrscht noch die weit verbreitete Vorstellung, dass „Harmonie“ am Arbeitsplatz der Schlüssel zum Erfolg ist. Techniken der gewaltfreien Kommunikation tragen ihres dazu bei. Chefs werden dabei oft ermutigt, ihre Teams zu umarmen, sie in Watte zu packen, Konflikte zu „managen“ und um jeden Preis den Frieden zu wahren. Diese Vorstellung ist aber grundlegend falsch.
Denn Klarheit ist wichtiger als Harmonie, und ein übertriebener Kuschelkurs wird Mitarbeitende eher vor Leistung abhalten, als sie zu fördern.
Harmonie am Arbeitsplatz mag gut klingen, aber sie führt nicht zwangsläufig zu exzellenter Leistung. Tatsächlich kann ein zu großer Fokus auf Harmonie die Produktivität und Kreativität Ihrer Mitarbeitenden erheblich einschränken. Studien belegen dabei die Bedeutung von Klarheit in der Kommunikation von Zielen und Erwartungen, um die intrinsische Motivation von Mitarbeitern zu fördern. Mitarbeitende sind demnach motivierter, wenn sie verstehen, warum ihre Arbeit wichtig ist und wie sie zu den Unternehmenszielen beiträgt. Wenn Führungskräfte diese Klarheit in ihren Aussagen nicht beachten, geht ein erheblicher Teil der Arbeitsleistung langsam verloren.
Kommunikationsexperte und Bildungsunternehmer Jürgen Eisserer gibt drei Tipps, wie Sie als Chef Klarheit statt Harmonie in Ihr Team bringen können:
1. Klare Erwartungen setzen: Anstatt unscharfe Botschaften zu formulieren und Ihre Erwartungen zu verschleiern, sollten Sie Ihre Erwartungen messerscharf kommunizieren. Ihre Mitarbeiter müssen genau wissen, was von Ihnen erwartet wird. Jede Abweichung, jeder Weichmacher in der Anweisung wird dazu führen, dass Respekt verloren geht. Damit geben Sie ihnen auch die Werkzeuge und die Autonomie, um diese Ziele und Ihre Erwartungen zu erreichen.
2. Konstruktives Feedback: Das wird gerne verwechselt mit Sandwich-Feedback, also eine schlechte in zwei gute Rückmeldungen zu verpacken. Was aber höchst manipulierend ist. Verabschieden Sie sich von der Angst, kritische Rückmeldungen zu geben. Als Führungskraft ist es Ihre Verantwortung Mitarbeitenden in ihrer Entwicklung auf Missverständnisse aufmerksam zu machen. Ohne Kuschelkurs zu formulieren, heißt aber nicht gedankenlos zu formulieren. Seien Sie ehrlich, aber fair, und bieten Sie Lösungsvorschläge an, wie Ihre Mitarbeitenden sich verbessern können.
3. Konflikte zulassen: Konflikte sind nicht negativ. Im Gegenteil, sie können zu kreativen Lösungen führen und sind immer ein Vertrauensbeweis. Wäre Ihr Mitarbeiter Ihnen egal, würden Sie nichts sagen. Das selbe gilt auch umgekehrt. Erlauben Sie konstruktive Konflikte in Ihrem Team und schaffen Sie einen sicheren Raum für Diskussionen. Das kann in organisierten Konflikt-Cafes funktionieren, in denen das einzige Ziel ist, Lösungen für aktuell herrschende Konflikte zu finden. Wenn Konflikte auftreten, sollten Sie als Chef nicht zur Harmonie zwingen, sondern dabei unterstützen, sie konstruktiv zu lösen.
Klarheit in der Kommunikation ist der Schlüssel zur Leistungssteigerung in Ihrem Team.
Es ist die Möglichkeit mehr Eigenständigkeit zu fördern und damit als Führungskraft selbst mehr Zeit für die eigenen Aufgaben zu finden. Mit Kuschelkurs werden Sie Mitarbeitende auf Dauer nicht für sich gewinnen können. Führungskräfte, die den Mut besitzen auch Negatives klar anzusprechen, genießen höheren Respekt und damit das Vertrauen Ihrer Belegschaft.
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